Finanzialisierung der Wohnungsproduktion in Wien
Spannende Ergebnisse bringt eine Abschlussarbeit an der TU Wien, die wir sehr gerne unterstützt haben. Matthias Tischler, bei uns seit über 2 Jahren als Property Analyst für die Auswertung von Liegenschaftsankäufen verantwortlich, zeigt auf höchstem wissenschaftlichen Niveau anhand unserer Daten, wie stark der Wohnungsmarkt in Wien "finanzialisiert" ist.
Knapp 40% der gewerblichen Bauträger weisen direkte oder indirekte Verbindungen zum Finanzmarkt auf. Diese sind für mehr als 2/3 der gewerblichen Wohnungsproduktion verantwortlich. Die Mehrheit der gemeinnützigen Bauträger weist über die Eigentümerstruktur ebenfalls Finanzmarktverbindungen auf, sie wirtschaften aber nur sehr eingeschränkt profitorientiert.
Finanzialisierte Bauträger errichten entweder große standardisierte Projekte in weniger dicht bebauten Lagen oder agieren im dicht bebauten Gebiet eher risikoavers indem sie v.a. in hochpreisigen Lagen investieren.
Die Projekte liegen demgemäß in Wien vornehmlich an Standorten mit ausreichender Flächenverfügbarkeit. Die Projektvolumina sind im Schnitt doppelt so groß wie bei nicht-finanzialisierten Bauträgern.
Eine Konzentration findet sich ausgehend vom DC3 Tower auf der Donauplatte über das rechte Donauufer im 2. Bezirk, den Erdberger Mais/ St. Marx im 3. Bezirk, den Hauptbahnhof bis hin zum Wienerberg sowie interessanterweise in Nord-Süd Richtung entlang des Donaukanals. Ganz generell bieten sich aufgrund der Flächenverfügbarkeit auch Entwicklungsgebiete im 21., 22. und 23. Bezirk sowie im äußeren 10. Bezirk, in Oberlaa, an. Einzelne Projektansammlungen finanzialisierter Bauträger sind aber auch im dicht bebauten gründerzeitlichen Stadtgebiet innerhalb des Gürtels, v.a. im 1., 5., 7. und 9. Bezirk zu finden.
Die gesamte Arbeit finden Sie untenstehend zum Download.
Wir sind sehr stolz, einen so kompetenten Experten in unseren Reihen zu haben und gratulieren Matthias sehr herzlich zu dieser großartigen Arbeit!